Stammeslager 2019 mit Jubiläum: Wir feiern 25 Jahre SIU!
Erschienen am 5. September 2019 in Allgemein
Die Geschichte über unser Stammeslager 2019:
Wie jedes Jahr verbrachten die Pfadfinder aus dem Univiertel den Sommer außerhalb ihres Territoriums. Wo es hin ging wollt ihr wissen? Nun, sie reisten in der Zeit und trafen auf eine andere Kultur – auf die Indianer. Natürlich stolperten sie direkt in Probleme, denn warum sonst sollte dann eine Geschichte über sie erzählt werden?
Das Häuptlingspaar und seine Kinder befanden sich in einer schwierigen Situation, denn ein Nachfolger sollte gekürt werden. Und wie löst man dieses Problem pfadfinderisch? Richtig, wir teilten uns alle auf die Kinder des Häuptlings auf: Ein paar gingen zum Stamm des Pfeilschnellen Panthers, ein paar zum Stamm der Bären, die anderen zum Stamm der flinken Falken und, naja, der Rest zum Stamm des Krokodils.
So verbrachten die abenteuerlustigen Pfadfinder die Tage damit, die Prärie, in der sie hausten, ein wenig wohnlicher zu gestalten. Sie bauten ein Büffelgehege, ein Eingangstor, schufen einen Ort zum Ausruhen (welcher auf Neudeutsch Hängematte heißt), lasen Geschichten im Tipi und bauten ihre Schwarzzelte auf. Wahnsinn, was Pfadfinder so alles können!
Abends tanzten alle Kinder des Häuptlingspaares gemeinsam mit dem ganzen Stamm einen Tanz. Dies war das Ritual, welches selbst in den schwierigen Zeiten des Wettkampfes um den Thron jeden Abend stattfand. Sie tanzten bei eindrucksvoller Musik um das heiße Lagerfeuer herum (natürlich mit Sicherheitsabstand) und ließen Schatten und Licht freien Lauf. Vielleicht erhörten dass ja auch die Götter der Indianer und wachten über sie, denn die Tage darauf befanden sie sich ja im Wettstreit um den Thron. Sie durchquerten ein gefährliches Spinnennetz, schossen mit Pfeil und Bogen, lebten ihre Kriegsbemalung aus, überquerten einen reißenden Fluss und erzeugten schlussendlich die klassischen Rauchzeichen.
Nach so viel Aktion war es nicht verwunderlich, dass sie – kaum waren die Sterne erschienen – eine Traumreise in ein verborgenes Land voller Ruhe und Zufriedenheit machten.
Da Indianer aber nicht immer als ganzer Stamm unterwegs sein können, teilten sie sich am nächsten Tag in ihre gewohnten Stufen auf. Unsere Jüngsten, die Jungpfadfinder, erforschten die Prärie und die dazugehörigen Tiere. Die Pfadis schlichen sich durchs Unterholz und lasen die Spuren der Wildtiere. Die Rover, die Ältesten, die ritten aus, um das nächstgelegene Tipidorf zu besuchen.
In der Nacht wurden die Indianer von Geistern heimgesucht. Die Stufe der Pfadis hatte die gruseligen Kreaturen heraufbeschworen und sie würden nur verschwinden, wenn sich jeder einzelne Indianer, sei er noch so klein, ihnen stellen würde. So machten sich die Präriebewohner in Grüppchen auf den Weg zum Pfad der verlorenen Seelen und wanderten nachts in ihren Mokassins den Geistern entgegen. Den ein oder anderen schleuderte es vor Angst fast aus den indianischen Latschen – doch sie wären ja keine Indianer, wären sie nicht alle tapfer und mutig genug, um den Weg zu bestreiten.. Die Geister zogen sich zurück, als der letzte Indianer den Pfad der verlorenen Seelen verlassen hatte.
Weil gerade dieser Stamm ein Fan von Wanderungen um den See ist, begaben sich die 4 Teams am Freitag auf den erneuten beschwerlichen Weg, um dem Thron etwas näher zu rücken. Sie machten eine sogenannte „Schnitzeljagd“.
Nun, was sonst noch so geschah, wollt ihr wissen?
Die Eltern der Krieger reisten an. Die Indianer zeigten ihnen ihre Tipis, ihre Stammesspiele, tanzten ihren Tanz. Oh Schreck, die Pfadis waren bei der Geisterkunde sehr unachtsam, daher kehrten die Geister zurück und forderten die Gäste dazu auf, ihnen das Handwerk zu legen. Die Gäste trieben die Dämonen in die Flucht und somit war das Tipidorf gerettet.
Doch warum luden sie die Eltern der Krieger zu sich ein?
Natürlich um die freundschaftliche Bande zu stärken, aber sie sind auch einfach Fans von guten Feten. Indianer und auch Cowboys reisten aus den unterschiedlichsten Tipidörfern und Sheriffstädten an, um mit den aus dem Univiertel stammenden Pfadfindern ihr 25 Jähriges Tippibestehen zu feiern. Sie, die Gastgeber, hielten eine Andacht ab und spielten Fotos der vergangenen 24 Jahre ab. (Ja ich weiß Fotos gab es in der Zeit der Indianer noch nicht, doch in der Geschichte lassen wir es mal gelten.)
Wichtige Leute besuchten das Dorf, speisten und tranken, feierten und lachten, lauschten bewegenden Reden und genossen die Lagerfeuerstimmung. Die Gastgeber flüsterten mir, der Erzählerin, im Nachhinein zu, sie hätten es sich nicht schöner vorstellen können.
Sie schwelgen immernoch in Dankbarkeit und Freude in den Erinnerungen an die 25 Jahre, die am Ende des Abends in einem großen Spektakel in Feuer aufgingen.
Mit dieser Geschichte erinnern sich die Kinder, die Eltern, die ehemaligen Stammesmitglieder, die Besucher und auch wir Leiter an dieses schöne Erlebnis zurück. Auf viele weitere Jahre und Jubiläen mit diesem Stamm!
Gut Pfad,
Eure Leiterrunde